
Grillen ohne Reue: Regionales Fleisch schützt Natur und Klima
Ein neuer Bericht des WWF Österreich zeigt: In Supermärkten dominieren Billigfleisch-Aktionen mit gravierenden Folgen für Umwelt, Klima und Landwirtschaft – auch hierzulande. Dabei gäbe es längst bessere Alternativen direkt vor unserer Haustür: regional produziertes Qualitätsfleisch vom heimischen Fleischer.
Billigfleisch importiert Umweltprobleme
Der aktuelle Grillfleisch-Check des WWF Österreich hat 386 Aktionsprodukte aus den Flugblättern großer Supermarktketten (Billa, Spar, Lidl, Penny, Hofer) untersucht – mit alarmierendem Ergebnis:
Jedes vierte Grillfleisch-Produkt stammt aus dem Ausland
Mehr als die Hälfte enthält Futtermittel aus Übersee
75 % der Produkte mit „österreichischer Herkunft“ setzen womöglich auf südamerikanisches Soja
Die gängige Praxis: Tiere werden in Österreich gehalten, aber mit Soja aus abgeholzten Urwaldflächen in Brasilien oder Argentinien gefüttert. Diese Art der Futtermittelproduktion zerstört wertvolle Ökosysteme wie Regenwälder und Savannen und macht auch heimische Produkte mitschuldig an der globalen Naturzerstörung.
Übersicht: Was steckt wirklich hinter Grillfleisch-Angeboten?
Kriterium | Ergebnis laut WWF-Check |
---|---|
Anteil ausländischer Produkte | 25 % |
Produkte mit Soja aus Übersee | Mehr als 50 % |
Bio-Fleisch im Angebot | Nur 5 % |
Produkte mit europäischem Soja | Nur 15 % |
Pflanzliche Alternativen | 24 von 386 Produkten |
Die bessere Wahl: Regionales Fleisch vom Fleischer
Während Supermärkte mit Dumpingpreisen und Importware werben, setzen österreichische Fleischerbetriebe und Direktvermarkter auf Qualität, Transparenz und Regionalität. Das bedeutet:
Futtermittel aus Österreich oder Europa
Kurze Transportwege
Hohe Tierwohlstandards
Persönlicher Bezug zum Produzenten
Weniger Verpackungsmüll durch lose Ware
Wer beim Fleischer seines Vertrauens einkauft, weiß, woher das Fleisch kommt – und wie es erzeugt wurde. Das ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für den Geschmack.
Landwirtschaft in Österreich stärken – statt Übersee-Importe fördern
Die heimische Landwirtschaft steht unter Druck: Preisverfall, steigende Produktionskosten und Konkurrenz durch Billigimporte gefährden bäuerliche Existenzen. Der bewusste Griff zu regionalem Fleisch hilft, unsere Betriebe zu erhalten und nachhaltige Strukturen zu fördern.
Was jetzt nötig ist: Forderungen an Politik und Handel
Der WWF fordert eine Neuausrichtung des Angebots im Handel:
Stufenweiser Ausstieg aus Importfleisch
Förderung regionaler Futtermittel
Mehr Platz für Bio-Produkte
Transparente Herkunftskennzeichnung – auch beim Futter
Mehrwertsteuer-Senkung auf pflanzliche, unverarbeitete Lebensmittel
Gut für Grill, Umwelt und Gewissen
Wer nachhaltig genießen möchte, greift nicht zu Billigfleisch aus dem Flugblatt, sondern vertraut auf Fleisch aus regionaler, nachhaltiger Erzeugung. Der Fleischer ums Eck bietet nicht nur Qualität, sondern auch Gewissheit – und macht Grillen wieder zu einem Fest mit gutem Gefühl.